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Autorin
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LESERSTIMMEN 2017 - EIN LESE-REISEBERICHT VON JUTTA TREIBER |
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LESERSTIMMEN 2017 - Lesereisebericht von Jutta Treiber (Teil 1) | |
Auftakt Es ist auch beim dritten Mal noch aufregend. Die Nominierung meines (und Nanna Prielers) Buches „Die Wörter fliegen“ war eine große Freude. Die Kommunikation mit dem Büchereiverband hat bestens geklappt. (Danke, Frau Stadler, danke Frau Portugal.) Heute geht’s los. Die Termine sind fixiert, der Lesekoffer ist gepackt, das Auto vollgetankt.
Mittwoch, 5. April Auf dem Weg zu meiner ersten Station (Hagenberg im Mühlkreis) entdecke ich zufällig in Ardagger an der Donau einen sehr schön gelegenen Gasthof und entschließe mich spontan, dort zu übernachten. Ein Spaziergang in der Au wirkt beruhigend und gibt frische Energie. |
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Donnerstag, 6. April Noch eine knappe Stunde Fahrzeit, dann bin ich in Hagenberg im Mühlkreis, wo ich vom Bibliothekar Jean-Pierre Sageder (rechts im Bild) sehr nett (und mit einem Kaffee im nahegelegenen Kaffeehaus) empfangen werde. |
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Die Lesung findet in der Bücherei statt, Herr Sageder hat das Leserstimmenplakat aufgehängt, auch ein Foto von mir, alle nominierten Bücher sind auf einem Ständer ausgestellt und auf einem anderen viele meiner eigenen Bücher. Die Lesung verläuft sehr gut, die Kinder (1. und 2. Volksschule) sind interessiert, aufmerksam, stellen viele Fragen und können auch meine Fragen zum Buch sehr gut beantworten. Der Auftakt ist geglückt und war sehr harmonisch. |
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Weiter geht’s nach Hofstetten-Grünau (im Pielachtal, südlich von St. Pölten). Die Bibliothekarin Elisabeth Kendler (links im Bild) hat mir ein Zimmer im Gasthof gegenüber dem Gemeindezentrum reservieren lassen, morgen werde ich also nur über die Straße gehen müssen – Luxus pur :-) … Frau Kendler ist sofort zur Stelle, als ich sie anrufe und meine Ankunft melde. Sie hilft mir, meine Sachen ins Gemeindezentrum zu bringen, zeigt mir den Trauungssaal, wo die Lesungen stattfinden werden, den Kunstraum, die Galerie und – natürlich – die Bücherei. Dort lerne ich auch die anderen Mitarbeiterinnen kennen. Sie arbeiten allesamt ehrenamtlich (wie wahrscheinlich die meisten BüchereimitarbeiterInnen in ganz Österreich), das ist wirklich bewundernswert! |
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Freitag, 7. April Zur ersten Lesung kommen SchülerInnen der ersten und zweiten Volksschule, aber auch Mitarbeiterinnen der Bücherei, der Vizebürgermeister und eine Redakteurin der NÖN. Zur zweiten Lesung kommen die SchülerInnen der 3. und 4. Klassen. Mich fasziniert bei Lesungen immer, wie schnell Kinder den Sinn eines Buchs erfassen und wie viele Details sie sich merken. Sie können ganze Sätze aus dem Buch „Die Wörter fliegen“ zitieren und verstehen auch den schwierigen Inhalt. (Demenz im Alter, Verlust der Merk- und Ausdrucksfähigkeit, und das Wichtigste: die Liebe!). Ich kann nur immer wieder sagen: Chapeau! |
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Nettes Detail am Rande: Frau Kendler hat heute Geburtstag, und so bringen ihr die Kinder der 3. und 4. Klassen ein Geburtstagsständchen, unterstützt von einer Lehrerin an der Gitarre. Beim anschließenden Mittagessen mit den Bibliothekarinnen (und einer köstlichen Pielacher Forelle :-)) klingt der Vormittag aus. Und dann ruft auch noch Heinz Janisch an und sagt mir, dass er eines seiner „Menschenbilder“ für Ö1 mit mir gestalten will. Meine Freude ist übergroß! Wie also schon gesagt: der Auftakt ist geglückt und war sehr harmonisch. |
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LESERSTIMMEN 2017 - Lesereisebericht von Jutta Treiber (Teil 2) |
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Zwei Heimspiele und kein Auswärtsspiel |
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Bevor es weitergeht, noch ein Nachtrag: There’s a first time for everything – und das ist nach (beinahe) 3000 Lesungen wirklich überraschend. Ab und zu werde ich bei Lesungen um eine Zugabe gebeten. Aber ein da capo hat es bisher noch nie gegeben. Doch in Hofstetten-Grünau passierte genau das: Ich las zum Abschluss ein kleines Gedicht, das den Kindern so gut gefiel, dass sie es noch einmal hören wollten. Ich las es also noch einmal, und danach wollten sie es ein drittes Mal hören. Vom dada capo hab ich dann doch Abstand genommen :-) … |
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Dienstag, 25. April |
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Angesprochen auf mein Alter meinte ich, ich sei schon eine alte Schachtel, eine Phrase, die den Kindergartenkindern offenbar nicht so geläufig ist wie mir selbst, und so kam nach einer kurzen Grübelphase die Frage: „Warum sagst du eigentlich, dass du eine alte Kiste bist?“ (Ich nehme das jetzt einmal als Kompliment :-).) Mit Kaffee und burgenländischer Hochzeitsmehlspeise ging dieser schöne Vormittag zu Ende. (Ich merke schon – mein Bericht gerät allmählich zu einem Food-Blog. :-))
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Donnerstag, 27. April Those were the days … Die Volksschullehrerinnen sind sehr flexibel. Die halbe vierte Klasse musste kurzfristig zu einem Chorwettbewerb, so laden wir die (halbe) zweite Klasse auch zur Lesung ein, und das funktioniert schnell und problemlos. Die Kinder verstehen mein Buch sehr gut und erzählen dann von ihren eigenen Oma-Opa-Erfahrungen, vor allem im Umgang mit Krankheit. Die Lehrerinnen teilen ähnliche Erfahrungen. Und heimlich werden auch ein paar Tränen weggewischt … (Soll ich jetzt wirklich noch hinzufügen, dass der Kräutertee in der Bücherei Mönchhof ganz hervorragend war – und genau das Richtige für diesen kalten Regentag?) P.S.: Leider habe ich an diesem Tag meinen Fotoapparat zu Hause vergessen, aber vielleicht bekomme ich ja noch Fotos zugeschickt – dann liefere ich sie nach … |
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Dienstag, 2. Mai Die Bücherei hat sich in aller Form entschuldigt, nun, die Mitarbeiter können nichts dafür, dass es so dumm gelaufen ist. Wenigstens habe ich nachher Helga Plautz getroffen, jene Gleisdorfer Buchhändlerin mit Herz und Seele, die so viel für uns Autorinnen und Autoren getan hat und mit der mich eine langjährige Freundschaft verbindet. Der Vormittag mit ihr hat mich für die morgendliche Enttäuschung entschädigt. :-) |
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LESERSTIMMEN 2017 - Lesereisebericht von Jutta Treiber (Teil 3) | |
3 = 3mal Pfarrbücherei |
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Freitag, 5. Mai |
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Diesmal wird es eine „freie“ Lesung am Nachmittag sein, ich bin schon sehr gespannt, wie viele Besucher kommen werden. Die drei Bibliothekarinnen Astrid Zeitlberger, Susanne Kettner und Ingrid Gruber begrüßen mich, vollbepackt mit Taschen und Behältern für das Buffet nach der Lesung. |
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Der Raum beginnt sich allmählich zu füllen, es werden zusätzliche Sessel geholt, schließlich haben sich mehr als 30 Besucherinnen und Besucher eingefunden, Kinder verschiedener Altersstufen und auch Erwachsene. Das ist wunderbar! Und sicher vor allem auch der engagierten Arbeit der Bibliothekarinnen zu verdanken! Ich beginne mein Buch zu erklären, formuliere Sätze, in denen ich absichtlich falsche Wörter verwende, die Kinder verstehen sofort und machen das Spiel mit. Ein Satz von einem Buben hat mich dabei besonders amüsiert. „Wieso hast du Schnee auf deinem Kopf?“, fragt er und zeigt auf meine weißen Haare. |
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Sehr aufmerksam hören alle zu, diskutieren mit, beantworten und stellen Fragen, und schmausen nachher am köstlichen Buffet. (Gemüsesticks mit diversen Soßen, selbstgebackene Kuchen …) Sehr glücklich über diesen schönen Nachmittag fahre ich nach Wien und finde sogar einen Parkplatz genau vor meiner Wohnung. |
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Samstag, 6. Mai |
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Frau Karri hat heute noch ein paar Kuchen gebacken, klar, man hat ja als berufstätige Frau, Bibliothekarin, Familienmensch und Mutter von zwei Kindern noch jede Menge Zeit übrig … :-) |
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Der Wettergott meint es heute zu gut, ich fürchte schon, dass alle Leute in der Sonne liegen und wohl kaum jemand Lust hat, eine Lesung zu besuchen, aber schließlich kommen dann doch über 20 Besucherinnen und Besucher, was mich ungemein freut! Und ich habe das Gefühl, dass sowohl dem jugendlichen als auch dem erwachsenen Publikum die Lesung gefallen hat. |
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In gemütlicher Atmosphäre klingt der Nachmittag aus. Bei Kaffee und dem schon vorher erwähnten „Alle Zeit der Welt – Kuchen“ … |
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Montag, 8. Mai |
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Und davor steht der Bücherbus, eine fahrende Bibliothek, die die Bücher in die umliegenden Gemeinden bringt. Auf beides sind die Büchereileiterin Martina Widy (rechts im Bild) und ihre Kollegin Johanna Schneider zurecht sehr stolz. |
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Zur Lesung kommen Kinder von der dem Bildungshaus gegenüberliegenden Volksschule Großrußbach, sie sind sehr aufmerksam und sehr mitteilsam, ich hätte eigentlich gar nix lesen müssen, die Kinder hätten mit ihren originellen Beiträgen die ganze Stunde gefüllt :-). Wieder das Spiel mit den falschen Wörtern … und ein Mädchen sagt: „Ich putze mir die Zähne mit der Klobürste.“ | ![]() |
Herzlichen Dank für den freundlichen Empfang, für die guten Gespräche und den ebenso guten Kaffee … (… nur damit wir den Food-Blog nicht aus den Augen verlieren … :-)) |
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LESERSTIMMEN 2017 - Lesereisebericht von Jutta Treiber (Teil 4) | |
Finale |
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Donnerstag, 11. Mai |
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Mit einem überaus liebenswürdigen Bibliotheksehepaar und einem wunderschönen Vortragssaal. (Foto: die Bibliothekarin Margarete Schachinger und ihr Mann) |
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Zwei Lesungen für die Volksschule, auch hier gespannte Aufmerksamkeit und viele gescheite Fragen und Antworten seitens der Kinder! |
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Montag, 15. Mai Ich werde von Ilse Hödl (rechts im Bild) und ihrer Kollegin Gertraud Glanz von der Schnellbahn abgeholt und zum Pfarrhof gebracht.
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Die Kindergartenkinder kommen sogar früher als erwartet, sie hören eine Stunde lang aufmerksam zu und sind ungemein schnell beim Erfassen des Textes, nehmen manchmal sogar Dinge vorweg, die ich erst später erklären wollte. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie schnell Kinder die „Dinge des Lebens“ begreifen. Danke für die „Merci“, die ich bekommen habe, danke für die lobenden Worte nach der Lesung. Auch ich sage Merci!!!! Ja, und jetzt ist es auch schon wieder vorbei. |
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Es war wieder einmal spannend und beglückend, und ich danke allen sehr herzlich. Martina Stadler und Katharina Portugal für die gute Organisation, den Bibliothekarinnen für die liebevolle Vorbereitung der Lesungen, den Lehrerinnen und Kindergartenpädagoginnen, dass sie die Lesungen wahrgenommen haben, und ganz besonders danke ich den Kindern, die so aufmerksam zugehört und so klug mitgetan haben. MERCI … |
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