Autorin
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Hannah ist eine von Selbstzweifeln geplagte Frau, die in ihren eigenen Rollenbildern und Klischees gefangen ist - Charakterzüge, die sie schließlich auch dazu bewegen, einen Mann zu heiraten, von dem sie beim ersten Treffen dachte: "Diesen Menschen könnte ich nie heiraten (...)". Hannahs Leben wird in immer wiederkehrenden Rückblenden erzählt, in denen man unter anderem erfährt, dass die Ehe zwischen Hannah und Ed von Misstrauen, von verbaler und körperlicher Gewalt und von Schweigen geprägt ist: "Wir haben eine Wand aus Schweigesteinen zwischen uns aufgerichtet (...), und wir haben die Quader zementiert, sie mit Mörtel aus Tränen und Hass gefestigt und mit falscher Freundlichkeit verputzt." Auch die Beziehung zu den Kindern Roland und Lisa ist durch Distanz geprägt. Diese beginnt jedoch zunehmend zu verschwinden, als Hannah das Opfer eines furchtbaren Verbrechens wird. Ein Erlebnis, das einer tiefen Schnittwunde gleichkommt, an der Hannah anfänglich zu verbluten droht. Ein Erlebnis, nach dem die Zeit lange still steht, bevor sie sich langsam wieder zu regen beginnt, in Zeitlupe weitergeht und schlussendlich wieder in Gang kommt. |
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