Startseite
Autorin
Jutta Treiber

Biographie
Bücher
Lesungen
Galerie
Pressestimmen
Leserstimmen
Kontakt
Links

 

Andere Medien und Kritiker über Jutta Treiber und ihr Werk: Pressestimmen

Animation
Thomas Jorda (CvD NÖN, BVZ)

 
 

Schreiben statt zu reden
Jutta Treiber, Schriftstellerin, in Oberpullendorf: „In der Schule hab‘ ich lauter Einser gehabt. Dieser Hang zur Perfektion ist mir im Leben sehr oft im Weg gestanden.“


Vier Menschen hatten sich im Mai 1816 am Ufer des Genfer Sees getroffen, Lord Byron, der dort residierte, und sein Freund Percy Bysshe Shelley, dessen spätere Frau Mary Wollstonecraft Godwin und schließlich Claire Clairmont, die von Byron schwanger war.
Wer wohl die beste Gruselgeschichte schreiben würde, überlegten sie eines düsteren Abends. Jeder der vier wollte jedenfalls sein Bestes geben, doch nur ein Werk hatte schließlich Bestand, mehr noch, es ist sogar in die Weltliteratur eingegangen.
Mit „Frankenstein, or The Modern Prometheus“ hatte Mary Wollstonecraft Shelley ein Meisterwerk der Gothik AnimationNovel und vor allem ein Schlüsselwerk der Moderne geschrieben ...
Vier Menschen hatten sich aufgemacht, um ein bisserl die Wiener Nachtszene aufzumischen. „Wir waren“, erinnert sich Jutta Treiber noch sehr genau an den Abend, „mit einem befreundeten Ehepaar in einem Nachtlokal. Was wir dort erlebt haben, hat uns beeindruckt, und nachher haben wir beschlossen, dass jeder von uns darüber eine Geschichte schreibt.“

Kokatuu machte Mut
Es kam wie einstens am Genfer See, nur eine hatte Bestand. „Ich war die einzige, die wirklich so eine Geschichte geschrieben hat, sie hieß ,Kokatuu – Nachtclub, Bar‘, und ich hab‘ sie bei einem Literaturwettbewerb der BEWAG eingereicht. Sie hat mir den ersten Preis gebracht.“
Das hat ihr viel Mut gemacht, und heute ist Jutta Treiber eine der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Österreichs, die auf bereits einundzwanzig Bücher stolz sein kann.

Ihre Karriere als Schriftstellerin hatte aber nicht nur einen Anlass, eben jene Geschichte, sondern auch eine tiefe Ursache.
„Ich hatte eine sehr glückliche Kindheit, bis ich acht Jahre alt war. Da ist mein Bruder auf die Welt gekommen, der behindert ist. Darüber war ich so erschrocken und so traurig, dass ich sprachlos geworden bin. Niemand hat mit mir über meine Gefühle und Probleme geredet, und ich konnte sie auch nicht ansprechen. Wenn zum Beispiel die Lehrerin von mir hören wollte, was ich in den Ferien erlebt habe, ist mir einfach nichts eingefallen. In dieser Zeit habe ich meine erste Geschichte geschrieben. Und bald ist mir klar geworden, dass dieser Weg für mich richtig ist. Ich hab‘ auch die besten Aufsätze der Klasse geschrieben und immerhin schon in der vierten Klasse Volksschule gewusst, dass ich eine ,Märchendichterin‘ werden will!“ Mit Märchen hat es Jutta Treiber als Autorin nicht eben so, ihre Themen reichen von köstlichen Bilderbuchgeschichten mit pädagogischem Anliegen aber ohne große Berührungsängste mit Nonsense-Humor bis zu komplexen Jugendromanen mit teils ernsten und berührenden Inhalten und Anliegen.
Auch wenn Treiber heute natürlich keine Probleme mehr damit hat, über sich und ihre Wünsche zu sprechen, so schreibt sie doch meist darüber, was sie bewegt. „Ich thematisiere, was mir am Herzen liegt. Warum soll ich mich auf andere Schicksale einlassen, warum soll ich etwa über irgendeinen Kaiser schreiben, wenn noch so viel in mir ist?“

Für junge Erwachsene
Also finden sich in Treibers Büchern für Jugendliche und, wie sie oft sagt „junge Erwachsene“ oft, aber nicht nur Themen aus ihrem Leben. In „Herz- und Beinbruch!“ hat die Heldin der Geschichte einen behinderten Bruder, in „Der blaue See ist heute grün“ befasst sie sich mit früher Schwangerschaft und in ihrem jüngsten Werk, „Vergewaltigt“, artikuliert sie jenen Schrecken, den sie selbst vor zehn Jahren in Istanbul erlebt hat. Aber Jutta Treiber ist eine Kämpferin, die bisher beherzt alle Hindernisse des Lebens bewältigt hat. Heute strahlt sie wieder jene Freude aus, die ihr innerlich zu eigen ist.
Treibers Lebensumfeld hat idyllische Züge; sie wohnt neben jenem Kino, das seit vielen Jahrzehnten im Familienbesitz ist. „Mein Großvater hat Mitte der Zwanzigerjahre neben dem Bahnhof das Hotel Klemm errichtet und dort ein Kino aufgemacht. Mitte der Dreißigerjahre hat er das Haus dann an die Redemptoristen verkaufen müssen, weil die Zeiten schlecht waren. Um das Geld hat er dann ein paar Häuser weiter ein neues Kino aufgemacht. Das betreiben wir immer noch.“
Es besteht aus zwei Häusern, hat drei Säle und wird mit Erfolg von Sohn Oliver geführt. „Ich hab‘ mir schon als Kind alle Filme angeschaut“, erzählt Treiber, die selbst lange das Kino geleitet hat, „gereizt haben natürlich die mit Jugendverbot. Die Großmutter hat wie ein Zerberus aufgepasst, dass keiner ‘rein geht, der zu jung ist. Ich hab‘ mich aber oft vorbeigeschlichen.“
Sagt sie und kann immer noch herzlich darüber lachen. Solche Reaktionen lassen ihren Erfolg bei den jungen Menschen verstehen. Sie hat die Zeit von Kindheit und Jugend nicht verdrängt, sondern die Erinnerung daran bewahrt. Jutta Treiber weiß, was die jungen Leute denken und fühlen, für die sie schreibt.

 
     


Optimized for: 800/600
Webmaster:
N I C K  A R T