|
Zuallererst war ich von der dynamischen, kraftvollen und doch unspektakulären Sprache erfaßt. Keine Worthülsen, nur Projektile.
Auch das Verwenden von analytischen Beobachtungen, Dialogen und Reflexionen erfolgt mit gleicher Dichte wie das Wechselspiel assoziativer Vorgänge und Schauplätze, - Vexierbilder eben und großangelegte Szenen, großartig auch im Detail, wie auf historischen Gobelins.
Spätestens im Übergang Deines Roman "Die Zeit und Hannah" vom Abschnitt "Zeit.Raffer" zum "Zeit.Schnitt" mischen sich bei mir in das angeregte Interesse für diese Thematik und ihre Darstellung nahezu therapeutische Reflexe, die mich vom Berührtsein zur Betroffenheit begleiteten.
Dieses intensive Lese- und Mitfühl-Erlebnis erklärt sich natürlich auch daraus, daß ich Dich persönlich kenne, - schriftstellerische Freiheit hin, autobiografische Akzente her -, wie auch immer und wieviel davon auch immer, - die Beklemmung wächst aus der Nachvollziehbarkeit und aus dem Wissen, daß all das in deinem Roman Geschriebene "zeit-los" ist und sich in Variationen immer wieder ereignet ...
Vieles wäre noch zu sagen, markante Wortbilder, wie etwa die "Eisnadeln" und die oft vorhandene "weiße Wut!;
kritische Anmerkungen zu Politik, Kunst, Architektur, etc. finden sich immer in einer maßvollen Relation zum Menschsein an sich, zur conditio humana ...
Liebe Jutta, ich danke Dir für dieses Gesamterlebnis und kann Dich nur beglückwünschen und ob Deiner Werkvielfalt bewundern.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, lastfreie Zeiten und weiterhin viel Erfolg.
Liebe Grüße, Sidonia
(Sidonia Binder, Autorin)
|
|